von Jeannette Aretz
Datum: 14.05.2016
Führung und Heiterkeit: wer es schafft, das zu einen, hat viel für sein Pferd getan. Foto: Inge Vogel
Drei Ausbilder in vier Tagen: Ein Hammerprogramm war das. Erst war ich zwei Tage mit pferdia tv bei Anja Beran zum Drehen. Danach habe ich zwei Ausbilder besucht, die schon lange auf meiner Wunsch-Liste stehen.
Jetzt sitz ich hier, randvoll mit Bildern und Szenen von guten Pferdeleuten und tollen Pferden. Die besten Momente:
Anja Beran, wie sie mit ihren Eleven in der Halle reitet, und jeder für sich konzentriert sein Pferd arbeitet. Leises Schnauben, ein gesprochenes Lob. Sie lächelt, wenn ihr älterer Schimmelwallach eine Übung vorweg nimmt. Freude über den Eifer des ü-20-Pferdes.
Kathrin Roida, wie sie ihre jungen Pferde arbeitet, strahlend und die Ruhe selbst. Wie sie im schönsten Entlastungssitz ihren dreijährigen For-Romance-Sohn durch die Halle traben und galoppieren lässt. Wie er zuvor kurz durch die Halle laufen durfte, ohne Reiter, und auf einen leisen Pfiff zu ihr in die Mitte kommt.
Philip Lehnerer, der es schafft, seinem Pferd genau den Glanz in den Augen zu erhalten, diese völlige Unversehrtheit, wie sie Jungpferden eigen ist. Der am Boden bloß durch eine Schulterdrehung sein Pferd vom Schulterherein ins Travers schickt. Dessen Pferd kein Material-Kracher, jedoch mustergültig bemuskelt ist. Wenn das Pferd ein Spiegel des Menschen ist, dann ist dies ein blank geputzer, heil gebliebener Spiegel.
Wenn diese drei Ausbilder neben aller Technik und Pferdeliebe eines eint, dann ist sind es zwei Eigenschaften: Lachen können und streng sein. BEIDES. Nämlich: Superstreng sein, wenn es um korrektes Arbeiten geht. Superlustig sein, sogar in der Arbeit, und erst recht in kleinen Pausen. Dieses Rezept dieser inneren Grundhaltung, um sich stetig selbst zu verbessern, um an Nuancen zu feilen und um exzellente Pferde auszubilden, ist sehr simpel:
Ganz klar sein in der Aufgabenstellung und Kommunikation. Einen logischen Ausbildungsweg kennen, sich immer weiter bilden, und ein Köfferchen voller Ideen dabei haben, falls es nicht so läuft wie gedacht. Keine faulen Kompromisse eingehen. Kein ‚ach, das geht schon’. Im Thema bleiben, mal ausdiskutierend, mal mit einem geschickten Schlenker versehen, bis das gewünschte Ergebnis da ist. Im Moment sein und ganz beim Pferd sein: Das meint superstreng.
Kein ewiges Grübeln im Sattel, keine Vorwürfe, kein Hadern während der Arbeit mit dem Pferd. Wenn etwas schief läuft, es wahrnehmen und ohne negative Emotion weitermachen, ganz gelassen. Sachen einfach mal weglachen, der Sache den Ernst nehmen (das gibt nämlich den Raum um klug auszubilden, klug zu reagieren und sich nicht verrennen). Eine augenzwinkernde Bemerkung zwischendurch. Lockerbleiben: Das meint superlustig.
Aufgabe für’s Wochenende: Schön streng und schön lustig sein. Erste Voraussetzung erfüllt, um auf gute Art mit seinem Pferd Zeit zu verbringen. Habt Freude daran & an diesem Wochenende!
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Am Wochenende gibt's im pferdiathek-Magazin immer einen Artikel aus dem Blog www.alifewithhorses.de. Zur Einstimmung ins Wochenende spreche ich, Jeannette, hier oft über Motivation & Gedanken zum Reiten und erzähle, was ich so mache, wenn ich gerade nicht am Laptop sitze und über berühmte Pferde und Menschen schreibe.
Ein entspanntes, wunderbares Wochenende wünscht das gesamte pferdia tv-Team! Tipp: Unsere Filme schauen sich besonders gut mit viel Muße am Wochenende. Haben wir mehrfach getestet und für hervorragend befunden!
Die Piaffe verlangt ein hohes Maß an Versammlung und Feinabstimmung zwischen Mensch und Pferd. Vom Boden aus lässt sich diese Lektion stressfrei und mit Leichtigkeit erarbeiten und für das Training unterm Sattel vorbereiten.
Dauer: 18:00 Minuten
Häufige Fehler beim Leichttraben sind unruhige Unterschenkel und Hände, die das Pferd in seiner Bewegungsmöglichkeit einschränken. Auch beim Aussitzen wirkt sich ein unruhiger Sitz oder eine unbewegliche Hüfte negativ auf das Pferd aus. Verschiedene Übungen im Sattel und am Boden helfen Wahrnehmung und Gleichgewicht des Reiters zu verbessern.
Dauer: 19:39 Minuten
Der Beifall wollte nicht enden. Das Pas de Deux von Dr. Reiner Klimke und Anne-Grethe Jensen im Jahr 1985 ging als das Pas de Deux des Jahrhunderts in die Reitsportgeschichte ein. Durchleben Sie den legendären Ritt noch einmal mit diesem exklusiven Videomaterial.
Dauer: 11:27 Minuten
Der Spanische Schritt ist für Philippe Karl ein unverzichtbares Mittel in der klassischen Ausbildung. Er gymnastiziert das Pferd und in Kombination mit der Trabarbeit kann, nach der Erfahrung des französischen Reitmeisters, wirklich jedes Pferd damit eine korrekte Passage erlernen.
Dauer: 09:24 Minuten
Gemeinsam mit Paralympionikin Bettina Eistel erzählt Wolfgang Marlie, was für ihn eine schöne Zeit mit Pferden ausmacht. Im Gespräch wird deutlich, welche Bedeutung die innere Einstellung zum Pferd hat, wie man am besten mit Fehlern, Druck und Ängsten umgeht und dass es sich immer lohnt nach Lösungen zu suchen.
Dauer: 13:26 Minuten
Prüfsteine vor dem Turnier sind für Jessica von Bredow-Werndl und ihren Bruder Benjamin Werndl der Rat des externen Trainers und die Analyse von Videos. Jonny Hilberath übernimmt für die Geschwister die Supervision und unterrichtet beide. Zu sehen ist das Training eines Pferdes, das kurz vor der Grand-Prix-Reife steht.
Dauer: 24:51 Minuten